Inhalt:

• Was ist Melatonin?
• Wo kommt Melatonin vor?
• Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel
• Womit sollte man Melatonin nicht kombinieren und welche Kontraindikationen gibt es für seine Anwendung?

Schlafprobleme treten immer häufiger auf. Untersuchungen zeigen, dass bis zur Hälfte der Menschen mit Einschlafschwierigkeiten oder schlechter Schlafqualität zu kämpfen haben. Das sind alarmierende Daten, die nicht nur auf die Vernachlässigung eines gesunden Tagesrhythmus hinweisen, sondern auch die Zwänge und Belastungen des modernen Lebens widerspiegeln.

Die tägliche Hektik der Gedanken, Sorgen um die Finanzen, die Arbeitsplatzsicherheit und die Ungewissheit über die Zukunft führen dazu, dass viele Menschen in ständiger Anspannung leben. Das Leben in einem solchen Zustand stellt eine große Herausforderung dar und es wird immer schwieriger, Mechanismen zur Stressbewältigung zu entwickeln. Daher ist es notwendig, so schnell wie möglich geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um wachsenden Problemen und ihren langfristigen Folgen vorzubeugen.

Gesunder Schlaf ist eine wirksame Waffe im Kampf gegen Stress, doch Anspannung erschwert oft das Einschlafen. Hier kommt Melatonin zur Rettung – ein natürliches Hormon, das den zirkadianen Rhythmus reguliert und die regenerative Ruhe unterstützt. Erfahren Sie, wie es funktioniert und warum es sich lohnt, die wertvollen Eigenschaften von Melatonin zu nutzen.

Was ist Melatonin?

Melatonin spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des zirkadianen Rhythmus bei Säugetieren. Es wird aus Tryptophan, einer in der Nahrung vorkommenden Aminosäure, in einem komplexen Stoffwechselprozess hergestellt, an dem auch Serotonin – ein wichtiger Neurotransmitter und Hormon – beteiligt ist. Die Produktion von Melatonin erfolgt hauptsächlich in der Zirbeldrüse, einer kleinen, aber stark vaskularisierten Drüse im zentralen Teil des Gehirns. Das Neurohormon wird nicht in der Zirbeldrüse gespeichert, sondern pulsierend in den Blutkreislauf abgegeben und verteilt sich im ganzen Körper.

Der Melatoninspiegel im Körper variiert und hängt weitgehend von der Tageszeit ab. Abends erhöht sich seine Konzentration und signalisiert damit den bevorstehenden Schlaf. Am Morgen sinkt der Spiegel jedoch, was ein Signal dafür ist, aufzuwachen und aktiv zu werden.

Wo kommt Melatonin vor?

Melatonin ist ein Neurohormon, das bei Wirbeltieren vorkommt und eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener biologischer Prozesse spielt. Es wird hauptsächlich von der Zirbeldrüse produziert und seine Synthese steht in engem Zusammenhang mit dem Tag- und Nachtzyklus. Die Aktivität dieser sekretorischen Drüse wird durch Licht reguliert und spezielle Zellen – Pinealozyten – ermöglichen es ihr, Lichtsignale von der Netzhaut zu empfangen. Abhängig vom täglichen Lichtrhythmus schütten Pinealozyten Melatonin sowohl ins Blut als auch in die Liquor cerebrospinalis aus.

Außer in der Zirbeldrüse kommt Melatonin auch in anderen Organen und Zellen des Körpers vor und erfüllt dort verschiedene, auch lokale, Funktionen. Es ist in Strukturen vorhanden wie:

• Retina,
• Mark,
• Verdauungstrakt,
• Haut,
• Gonaden,
• Lymphozyten,
• Blutplättchen.

Melatonin wirkt in den genannten Strukturen als antioxidatives und entzündungshemmendes Schutzmittel, das zum Schutz vor oxidativem Stress, Infektionen und der Wirkung von Toxinen beiträgt. Da Melatonin dort wirkt, wo es produziert wird, hat es die Fähigkeit, schädliche Faktoren im Körper zu neutralisieren.

Das Interesse an Melatonin geht jedoch über den menschlichen Körper hinaus. Sein Vorkommen wurde auch in Pflanzen gefunden. Beispielsweise weisen die Wurzeln, Blüten und Samen einiger Pflanzenarten hohe Konzentrationen dieses Hormons auf. In solchen Fällen übernimmt es eine Schutzfunktion bei ungünstigen Umweltbedingungen, wie beispielsweise einer übermäßigen Einwirkung von UV-Strahlung. Darüber hinaus kann Melatonin, das in Pflanzen enthalten ist, die in der traditionellen chinesischen Medizin sowie in unkonventionellen Behandlungen verwendet werden, den Körper der Menschen, die es konsumieren, beeinträchtigen und therapeutische Eigenschaften entfalten.

Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel

Melatonin erfreut sich sowohl in Form eines Arzneimittels als auch in Form eines rezeptfreien Nahrungsergänzungsmittels zunehmender Beliebtheit bei Menschen, die nach natürlichen Wegen zur Verbesserung der Schlafqualität suchen. Seine Anwendung trägt dazu bei, die Einschlafzeit deutlich zu verkürzen, die Anzahl des nächtlichen Aufwachens zu reduzieren und wirkt sich positiv auf die Tiefe und Regeneration des Schlafes aus. Neben seiner traditionellen Verwendung als Schlafmittel ist Melatonin auch äußerst hilfreich für Menschen, die die Zeitzone wechseln (im Falle des sogenannten Jetlag - Syndroms ), sowie für diejenigen, die nachts arbeiten. Es kann den Übergang des Körpers zu einem neuen zirkadianen Rhythmus effektiv erleichtern.

Eine weitere wichtige Anwendung von Melatonin ist die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus bei blinden Menschen, deren körpereigene Produktion von Melatonin gestört sein kann. Dadurch können diese Menschen ihren Schlafrhythmus besser an die natürlichen biologischen Zyklen anpassen.

Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass Melatoninpräparate Außerdem tragen sie dazu bei, Muskelverspannungen, insbesondere in der REM-Phase des Schlafes, zu reduzieren, was sich positiv auf die Regeneration des Körpers auswirken kann. Auf dem Markt sind verschiedene Formen melatoninhaltiger Präparate erhältlich, darunter Tabletten, flüssige Lösungen und Sprays, wodurch die Art der Anwendung an die individuellen Vorlieben des Anwenders angepasst werden kann.

Womit sollte man Melatonin nicht kombinieren und welche Kontraindikationen gibt es für seine Anwendung?

Die Einnahme von Melatonin zusammen mit anderen Medikamenten kann zu einer Veränderung der Konzentration im Blut führen. Besondere Vorsicht ist bei der Kombination mit Beruhigungsmitteln ( Benzodiazepine , Opioide , Antihistaminika) geboten, da es insbesondere bei älteren Menschen zu Denk- und Koordinationsstörungen kommen kann. Nach der Einnahme von Melatonin sollten Sie weder Auto fahren noch komplexe Tätigkeiten ausführen.

Melatonin kann die Wirkung von Antikoagulanzien abschwächen, was das Blutungsrisiko erhöht und die Wirksamkeit von Antikonvulsiva verringert. Arzneimittel, die den Stoffwechsel in der Leber beeinflussen, wie z. B. Omeprazol , können die Leberwerte erhöhen, während andere, wie z. B. Carbamazepin, sie senken können.

Menschen mit einer Lebererkrankung sollten bezüglich der Anwendung von Melatonin einen Arzt konsultieren. Zu den Kontraindikationen für die Verwendung gehören: Nierenversagen, hormonelle Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, rheumatoide Arthritis, Depression, Schwangerschaft und Stillzeit.

Das Trinken von Alkohol mit Melatonin erhöht das Risiko von Nebenwirkungen wie Atemproblemen, Schwindel und Leberschäden.